AUSLOBER
Stadt Berlin
ORT
Staatsoper Berlin
PROJEKTTYP
Rauminstallation
WETTBEWERB
3. Preis Kunstwettbewerb
Durch minimale Berührungen werden zweidimensionale Flächen zur Formung eigener Gesten gebracht. Körper interagieren direkt mit dem Raum; eine Raumkörpergeste entsteht.
Durch 24 Wandfelder der Konditorei drücken sich Komponenten KÖRPERLICHER Gesten. ZU SEHEN SIND Körperteile, welche gerade an der Ausführung einer Geste beteiligt sind; Andeutungen von Gesten.
Eine Hand, ein Finger, ein Knöchel berührt den dehnbaren Stoff und zwingt die gesamte Fläche sich in seine Richtung auszudehnen. Genau diese, den Stoff berührenden Körperteile, sind im Kunstwerk verstetigt. Der Rest der Geste hat sich verflüchtigt.
Sind es die Darsteller von der Bühne, die sich da durchdrücken? Stammen die Bewegungen aus Ballett und Oper? Oder sind es Teile von Alltagsgesten? Ist das nicht ein ganz normaler Ellenbogen, wie der der Dame, die gerade das Sektglas festhält? Nein, sind diese Hände nicht gerade am Flicken von etwas? Sind es gar die Menschen hinter den Kulissen, die sich hier durchdrücken? Einige der 800 unsichtbaren Angestellten der Staatsoper?
Die dargestellten Gestenfragmente ermöglichen unterschiedliche Deutungsmuster, lassen Freiraum für die Fantasie der Besucher und setzen Reflexionen über Körperlichkeit, Entkörperung und den Organismus Opernhaus, mit all seinen im Verborgenen ablaufenden Vorgängen in Gang.