CONTAINMENT ODER DIE KUNST DER KONTROLLE
AUSLOBER
Friedrich-Loeffler-Institut
ORT
Insel Riems
PROJEKTTYP
Kunst am Bau
Wettbewerb
Kunstwettbewerb
Mit seinen vier Ebenen der Annäherung oszilliert das Werk CONTAINMENT zwischen Kunst und Architektur, zwischen Tempel und Skulptur, zwischen Leichte und Schwere, zwischen Möglichem und Unmöglichem, zwischen Schweben und Stehen, zwischen Kontrolle und Unkontrollierbarkeit und zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit.
Aus großer Distanz, z.B. von einem der Laborfenster, erhebt sich das sieben Meter hohe, kreisrunde Objekt gegen den Bodden und ähnelt in seiner Gestalt sowohl einer Skulptur als auch einem Tempel. Es erinnert an die klassischen Tholoi in Landschaftsparks, ordnet als solches den Raum und bietet einen ruhigen Fixpunkt. Irritierend ist jedoch, dass dem Tempel die Säulen zu fehlen scheinen. Die äußerst massiv wirkende Kuppel schwebt.
Aus mittlerer Distanz erklärt sich das Mysterium. Ein Glaszylinder wird erkennbar, welcher zwei massive Körper auseinanderhält. Sockel und Dachaufbau lassen sich nun als stilisierte und veredelte Formen der Lüftungs- und Abwassertechnik erkennen. Sie sind aus nahezu weißem poliertem Beton gefertigt. 12 abstakte Lüfter bilden den Sockel und ein skulpturales Wirrwarr von Rohren bekrönt das Dach.
Mit dem Überwinden der Distanz wandeln sich die Assoziationen. So wirkt das Werk von hier nicht mehr wie ein Tempel, sondern ähnelt einem abstrakten Bohrkern durch den Labortrakt des FLI. Es präsentiert sich als ein Stück freigelegtes Labor der höchsten Sicherheitsstufe mitsamt der dazugehörigen Technik. Etwas sonst hinter Schleusen und Druckkaskaden im Verborgenen liegendes, wird somit für alle einsehbar.